Erfahrungen
Hier stehen Beiträge von aktiven und ehemalige Teilnehmer/innen, in denen sie über ihre Erfahrungen mit der Gruppe berichten.
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In meinen 40er Jahren packte mich eine Lebenskrise mit Depressionen und nachfolgend auch Erektionsstörungen. Eine Katastrophe! Ich fühlte mich nicht mehr als richtiger Mann, sondern als Versager. Aber mir war meine Sexualität so wichtig, dass ich nicht still verzweifelte und aufgab, sondern das Problem anpackte. Zunächst suchte ich den Kontakt zu anderen Männern oder mitbetroffenen Frauen im Internet in Foren, dann den persönlichen Kontakt bei einem Männergesundheitstag. Aber das reichte nicht, also kümmerte ich mich um die Gründung einer Selbsthilfegruppe in Köln, was mit Hilfe auch gelang. Dort traf ich auf Männer, die dieselben oder ähnliche Probleme hatten, und bereit waren, darüber zu sprechen. Bis heute, nach fast 15 Jahren Gruppentreffen, verblüfft mich immer wieder die Offenheit, mit der Männer von sich erzählen. Das Bedürfnis scheint riesengroß zu sein. Nicht jedes Treffen ist gleich gut, es gibt auch Abende, bei denen von Thema zu Thema gesprungen wird, oder auch gar kein gutes Thema aufkommt. Dann aber gibt es Treffen, die hochinteressant und spannend sind. Jedenfalls bin ich noch nie nach einer Begegnung in der Gruppe unzufrieden oder frustriert nach Hause gefahren. Ich weiß jetzt, dass Männer andere Männer im geschützten Raum brauchen. Davon profitiere ich bis heute, und mehr noch: Ich habe Freunde gewonnen.
Joachim
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Da die sexuellen Begegnungen mit meinem damaligen Partner nicht zu unserer beider Zufriedenheit waren, suchten wir nach einer Lösung. Das „ Männerproblem“ ist oft auch ein Problem für die Partnerin. Mein damaliger Partner war an der Männergruppe sehr interessiert, traute sich jedoch nicht hinzugehen. Die Männergruppe ist offen für betroffene Frauen!(nicht für Paare) Schon bei meinem ersten Gruppenabend war ich von der Offenheit, mit der über dieses Thema gesprochen wurde, überrascht. Es fiel mir deshalb auch nicht schwer, ebenfalls mein Problem darzustellen. Durch Tipps aus der Gruppe ist es uns gelungen, wieder eine gemeinsame Sexualität zu leben. Ich habe mich wieder als sexuell attraktive und aktive Frau erleben können. Ich danke den Männern von Herzen dafür, dass ich in ihrer Mitte aufgenommen wurde. Diese Offenheit habe ich in keiner Frauenselbsthilfegruppe erlebt! Vielen Dank, ihr mutigen Männer!
Ricarda (die erste Frau in der Männergruppe)
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Als ich 2011 die Diagnose „Prostatakrebs“ bekam, hatte ich noch keine Ahnung, wie sehr mich die Situation nach der OP belasten würde: Sexuell gesehen war danach nichts mehr wie vorher! Ich, dem ein erfülltes Sexualleben immer sehr wichtig gewesen war, fühlte mich nicht mehr als „richtiger“ Mann. Der Krebs, an dem ein Familienmitglied noch im selben Jahr starb, war bei mir besiegt. Nun aber galt es, mit der sog. „erektilen Dysfunktion“ (ED) zu leben.
In der Hoffnung auf Besserung und Verständnis wechselte ich von meiner Urologin zu einem männlichen Facharzt. Der gab sich große Mühe, den medikamentösen Bereich abdecken, was aber nicht zu einem dauerhafte befriedigenden Ergebnis führte. Als nicht selbst Betroffener konnte er nur Fachbuchwissen anwenden.
Dieses Thema war bei mir sehr schambesetzt, so dass ich auch nicht offen im männlichen Freundes- und Bekanntenkreis nach Ratschlägen fragen wollte.
Dann hörte ich von der Selbsthilfegruppe und traf dort nicht nur auf Meinesgleichen; die Gründe für eine ED sind mannigfaltig und betrifft nicht nur Männer nach einer Prostatektomie. In diesem geschützten Gruppenrahmen fühlte ich mich nicht mehr allein und es war nicht so schwierig, ganz offen über intime Details zu sprechen.
Nicht zuletzt wegen der vielen Tipps, von denen ich im Laufe der Treffen hörte, konnte ich meinen Leidensdruck ganz erheblich senken. So habe ich schon vor Jahren eine gute Lösung für meine sexuellen Probleme gefunden.
Dennoch versuche ich weiterhin, an den monatlichen Treffen teilzunehmen: Immer wieder erzählen „Neulinge“ von ihren berührenden, persönlichen Schicksalsschlägen und bei folgenden Treffen wie sie ggf. Hinweise und Tipps aus der Gruppe umsetzen und so eine Verbesserung ihrer sexuellen Situation erreichen konnten.
Robert
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Der Prozess – die Verschlechterung meiner Erektionen – begann schleichend. Ende 40 ging es los. Bei den ersten Malen des „Versagens“ nahm ich es nicht besonders ernst. Kann doch mal passieren. Stress in der Beziehung, welcher sich auch durch verletzende Bemerkungen im intimen Bereich bemerkbar machte, waren nicht förderlich. Und dann macht auf einmal mein Kopf zu. Auch der Urologe konnte mir nicht wirklich helfen. Und mit Freunden und Bekannten konnte ich mich auch nicht austauschen. Wer gibt schon gerne zu, ein Schlappschwanz zu sein? Dann habe ich einfach mal gegoogelt und bin so auf die Selbsthilfegruppe gestoßen. Eher skeptisch, nach dem Motto „Wie soll mir das wohl helfen?“ bin ich zu einem Treffen gegangen. Naja, schaden wird es mir wohl auch nicht. Dann treffe ich da andere Männer, gestandene Kerle, und höre, wie sie offen und ehrlich mit dem Thema umgehen. Und fühle mich verstanden. Kann Fragen stellen, die ich mich sonst nicht getraut hätte. Kann Erfahrungen austauschen. Kann meine Probleme besser einordnen und beginne zu verstehen, was mit mir passiert. Natürlich gibt es kein Allheilmittel für meine Probleme und jeder Fall liegt anders, und es gibt auch Treffen, die langweilig und zäh sind. Aber dann gibt es wieder Treffen, die hoch interessant, spannend und aufbauend sind und viel zu schnell vorbeigehen. Bei mir gibt es nach wie vor Höhen und Tiefen mit meiner ED. Aber ich weiß, wo ich beim nächsten Tief mir wieder Rat und Austausch hole.
Bernhard
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Seit der Prostata Entfernung im Jahr 2013 leide ich an der sogenannten „Erektilen Dysfunktion“ (ED). Vor dem Hintergrund, dass ich zu diesem Zeitpunkt erst 47 Jahre alt war und mit meiner 5 Jahre jüngeren Ehefrau ein intensives Sexualleben praktiziert hatte, war nach der Operation und den daraus resultierenden Folgen nichts mehr, wie es früher einmal war. Nachdem die Beziehung ca. 2 Jahre nach der OP bis an die maximale Grenze belastet war, habe ich die Selbsthilfegruppe ED erstmalig aufgesucht.
Dort haben mich sehr freundliche, verständnisvolle und einfühlsame Männer aufgenommen und ich fühlte mich erstmals verstanden und sehr gut beraten. Wertvolle Tipps und Anregungen haben mir bei dem Umgang mit der ED als Einschränkung sowie den Folgen der OP geholfen. Meine Psyche und Ehe haben sich stabilisiert und nebenbei habe ich langjährige und sehr gute Freunde gefunden.
Die individuellen Erfahrungen und Hilfestellungen der Gruppenteilnehmer im Umgang mit ED sucht man zum Teil bei Fachärzten vergeblich. Die Gründe für ED sind vielfältig und nicht wie ein Schnupfen nach Lehrbuch zu behandeln. Genau hier liegt der Mehrwert für jeden der, die Selbsthilfe-Gruppe ED einmalig, unregelmäßig oder regelmäßig besucht!
Wichtig zu wissen ist:
In den gemeinsamen Gesprächen gibt es keine Tabus! Wir fragen manchmal alles, jedoch entscheidet jeder individuell, was er preisgeben möchte. Ich freue mich auf den nächsten Austausch mit Dir.
Jürgen
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Bevor ich zu meinem ersten Gruppentreffen ging, war ich sehr nervös. Wie viele andere werden beim Treffen dabei sein, wie kann ein solches Treffen überhaupt jemandem helfen, der so ein Problem hat? Die Nervosität verflog ziemlich schnell, da ich gemerkt habe, dass alle Teilnehmer in einem Boot sitzen und offen über ihre Probleme sprechen. Also habe ich das auch gemacht.
Ich hatte vorher keine große Erwartung an die Treffen, doch ziemlich schnell habe ich durch die Gruppe für mein Problem eine Lösung gefunden, mit der ich leben kann. Die Gruppentreffen geben mir Halt und Zuversicht. Und auch jetzt noch nehme ich an Gruppentreffen teil, weil ich sie für eine Bereicherung empfinde.
C.